Magic Night
Songs and Airs von Henry Purcell (1659-1695) & Instrumentalmusik von Georg Friedrich Händel (1685-1759) und Matthew Locke (1630-1677)
Johannes Reichert, Countertenor
Sigrun Stephan, Cembalo
Andreas Nachtsheim, Laute
Das Programm
Henry Purcell …
starb schon im Alter von sechsunddreißig Jahren. Er hinterließ jedoch ein ungemein umfangreiches Werk, das vor allem aus Vokalmusik besteht und zu den bedeutendsten seiner Zeit zählt.
Die Lieder aus „Magic Night“ stammen überwiegend aus seinen Bühnemusiken. Den roten Faden bildet „Die Nacht“, gleichnamiger Song aus Henry Purcells „The Fairy Queen“. Zwei weitere große englische Musiker Matthew Locke und Georg Friedrich Händel bewunderten Purcell schon zu seinen Lebzeiten. Er wurde auch liebevoll als „orpheus britannicus“ bezeichnet.
See, even night herself is here …
Die Nacht ist kein typisch englisches Phänomen, Henry Purcell dagegen sehr wohl. Auch seine Art, die Nacht musikalisch erklingen zu lassen. Seine Songs beschwören die “merry melancholy”, diese typisch britische Verbindung von schwermütigem Seufzen und pikanter Lust. Feenhafte Sphären entstehen, von verspielt-verliebter Sentimentalität über kraftstrotzende Lebensfreude bis hin zu schlaflos-nervösem Wahnsinn. Diese so unterschiedlichen und gleichwohl geschlossenen Wesensarten von Purcells Liedern entführen jeden Zuhörer selbst eine solche melancholisch-musikalisch-liebessentimentale Nacht zu erleben. Eine Nacht mit Seufzern und Liebesgeflüster, mit unergründlichen Geheimnissen und doch voller Frieden – in jedem Fall eine schlaflose Nacht, die in der lauen Abenddämmerung beginnt und erst mit dem noch blassen Licht der Morgendämmerung endet. So wie Figuren und Gestalten bei solchem Licht verschwimmen, so fließen auch die Konturen der Lieder ineinander, Übergänge werden schemenhaft. Unsere Sicht ist getrübt, dafür aber nehmen die übrigen Sinne umso schärfer die friedliche Magie der Nacht wahr. Let nothing stay to give offence …
Press commentary
Von der Heiligen Nacht ist zwar in diesen Purcell-Songs nicht die Rede, dafür beschwört der britische Barockkomponist in seinen Liedern die Magie der Nacht. Feenhaftes, unergründliches, sphärisches: Countertenor Johannes Reichert trifft diese verspielt-melancholischen Stimmungen voller Intensität. Und da ihm seine beiden Begleiter Sigrun Stephan und Andreas Nachtsheim (nomen est omen …) nicht nachstehen, sondern auch in den Instrumental-Stücken Händels und Lockes für mehr als nur transparenten Wohllaut sorgen, beschert diese Aufnahme wirklich eine schlaflose und magische Nacht. (Hamburger Morgenpost/18.12.2003)
Der gefeierte Countertenor Johannes Reichert hat hier ein schönes Konzeptalbum zu Ehren des “britischen Orpheus” vorgelegt….Für jeden, der mit sogenannter “Alter Musik” etwas anfangen kann, ist diese CD ein Muss! (Akustik Gitarre/2-2004)